Die ersten Waren sind schon da. Im Laufe der Woche kommt noch mehr und auch das neue Firmenschild wird angebracht. Ruth Rätze startet am 6. Juni mit „die Spielerei“. Foto: Sabine Tegeler (Ahlener Zeitung)

Die Begeisterung steht ihr ins Gesicht geschrieben, die Energie ist greifbar: „ Es soll hier wieder Leben in der Hütte sein. Ich will, dass die Kinder wieder hier drin sind!“ Ruth Rätze ist voller Tatendrang, Mut und Leidenschaft. In zwei Wochen, am Montag, 6. Juni, eröffnet sie am ehemaligen Lerlei- und „Spielzeug- land“-Standort in der Oststraße ihr eigenes Geschäft. „die Spielerei“ wird es heißen und – wie der Name sagt – Spielwaren aller Art im Sortiment haben. Ruth Rätze kennt sich aus in dem Metier, schließlich war sie schon bei ihrem Vorgänger Kerstin als Verkäuferin in Diensten. Aber dennoch: Es braucht eine gehörige Portion Mut, sich an solch exponierter Stelle selbstständig zu machen, oder? „Ich glaub an Ahlen“, sagt die 43-Jährige, „Ahlen hat Potenzial.“ Sicher, den Entschluss, den Laden in eigener Regie zu führen, habe sie nicht mal eben über Nacht gefasst. Als sie und ihre Kolleginnen vor einem Jahr  die Kündigung bekamen, sei das natürlich erst einmal ein Schock gewesen. „Ich habe hier richtig Spaß gehabt. Das war eine schöne Arbeit und ich war echt traurig.“ Die etwas flapsigen Kommentare im Freundeskreis – „Mensch Ruth, jetzt machst du das!“ – erwiesen sich jedoch als Gedanken- anstoß. „Ich hab mir kompetente Leute zur Seite geholt. Einen Steuerberater. Und auch mit meinem Ex-Chef Herrn Kerstin habe ich das durchgesprochen. Grübeleien und durchwachte Nächte folgten. „Und irgendwann im Dezember, Januar wusste ich: Ich mach das.“ Dabei steht der gelernten Groß- und Außenhandelskauffrau nicht nur ein treues Team von Helfern zur Seite, sie hat sich auch einen starken Partner dazu geholt: den Verband „duo schreib & spiel“. Dessen Vertreterin Diana Gnech-Sippold ist vor Ort, packt sogar tatkräftig mit an bei den Vorbereitungen zur Eröffnung. „Die geben mir eine vorbildliche Unterstützung“, lobt Ruth Rätze: Marketing, Regulierung – das läuft über den Verband, in dem sie mit ihrer „Spielerei“ jetzt Mitglied ist. Der Kontakt kam auf einer Messe zustande. Messe ist ein Stichwort: „Ich bin seit Wochen immer unterwegs. Essen, Bielefeld. . .“ Überall, wo es Neuigkeiten in Sachen Spiele gibt, ist Ruth Rätze dabei. Und sie hat ein ganz klares Konzept entwickelt: „Das wird ein Laden zum Anfassen.“ Spieltische und -stationen sind geplant, sogar ein Platz, um Inliner oder Bobbycars auszuprobieren. Denn das sei der große Vorteil des Einzelhandels vor Ort: Die Kunden können Produkte testen und kennenlernen, bevor sie sie kaufen. Die Ladenfläche, die Ruth Rätze „bespielt“ wird kleiner sein als zuvor. Von 1000 geht sie runter auf 450 Quadratmeter. „Kein Vollsortiment, aber alles, was für Kinder schön ist. Es wird einen kleinen Kreativbereich geben, eine kleine Bücherecke. Und die Geburtstagskisten machen wir auch wieder“, kündigt die Neu-Geschäftsfrau an. Ach, sie habe ja noch so viele Ideen: „Es wird laufend was passieren!“ Am Montag, 6. Juni, geht Ruth Rätze mit vier Angestellten an den Start, eine davon war bereits auch im „Spielzeugland Kerstin“ beschäftigt. Zur Eröffnung hat sie sich gemeinsam mit ihrem Team auch schon einiges einfallen lassen: ein Glücksrad zum Beispiel, eine Lego-Fühlkiste und, und, und. . . Ruth Rätze glaubt eben an Ahlen. (Zeitungsbericht von Sabine Tegeler - Ahlener Zeitung)